Berufsbegleitende Qualifizierung zur Traumapädagogin

von Katrin Schmitt

Hanna Steilen, therapeutische Fachkraft im Autismus-Therapiezentrum Bremen-Mitte, hat ihre 2-jährige berufsbegleitende Qualifikation zur Traumapädagogin abgeschlossen!

H. Steilen
therapeutische Fachkraft

Dieser vom Fachverband Traumapädagogik und der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie zertifizierte Ausbildungskurs umfasst insgesamt 8 Module. Frau Steilen hat das letzte Modul im September abgeschlossen. Im Anschluss wird sie in einem Aufbaukurs, der ein halbes Jahr dauern und im November gerade begonnen hat, die zusätzliche Qualifikation zur Traumafachberatung durchlaufen. Beide Kurse finden im „train“ – dem zertifizierten Traumapädagogischen Institut Norddeutschland – statt.

Das Besondere an der Traumapädagogik ist, dass es eine Pädagogik für Alle ist. Die Ausbildung richtet das Augenmerk auf eine generell traumasensible Haltung und sensibilisiert (Therapie-)Fachkräfte in der täglichen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unter anderem eine „Pädagogik des Sicheren Ortes“ anzuwenden. Insbesondere Menschen mit Behinderungen haben ein vielfach höheres Risiko für Traumatisierung. Dies liegt an fehlenden Copingstrategien gegen Stress und Angst oder die Lebensumstände werden als bedrohlich wahrgenommen. Gerade im Bereich Autismus-Spektrum-Störungen sind unzureichende Kommunikationswege und -möglichkeiten respektive das Nicht-Verstanden-Werdens von unseren Klientinnen und Klienten als massiv belastend empfunden – bis hin zu einem Kommunikationstrauma, welches oftmals geschildert wird, und die Betroffenen einem dauerhaft hohen Stressniveau unterliegen.

Bei allem Handeln in der Therapie stellen sich traumapädagogische Fachkräfte die Frage, ob die Methode, die in der jeweiligen Therapiestunde angewendet wird, das Vertrauen der/des Klient*in fördert und für den Beziehungsaufbau hilfreich ist, denn traumatische Ereignisse schalten soziale Netze aus. Auf die Frage an Frau Steilen, welchen Nutzen diese Qualifikation für sie persönlich habe, antwortete Frau Steilen, dass sie nunmehr in all ihrem Handeln hinsichtlich des Vertrauensaufbaus beim Gegenüber sich selbst sensibler reflektiere. Beruflich sei besonders wichtig, dass das gesamte Team in einer Einrichtung hinter diesem Konzept stehe und dies sei beim Autismus-Therapiezentrum Bremen- Mitte absolut und uneingeschränkt der Fall.