Mitte März näherte sich der bundesweite Lockdown auf Grund der Corona Pandemie. Für viele Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen hieß das Entschleunigung, Kurzarbeit, Überstundenabbau, Urlaub etc. Für einige Berufsgruppen aber auch Mehrarbeit, mehr Verantwortung und mehr Fürsorgepflicht.
Das Letztere traf auf die Mitarbeiter*innen der Grünen Gilde und des Hofes Meyerwiede zu. Die beiden besonderen Wohnformen sind in Langwedel, im Landkreis Verden, ein Zuhause für 14 Menschen (Grüne Gilde) und 21 Menschen (Hof Meyerwiede) mit Autismus-Spektrum-Störung geworden.
Mitte März lautete es: Ein absolutes Besuchs- und Betretungsverbot sollte umgehend umgesetzt werden. Das hieß für die Leitungen erstmal Kontakt mit den Angehörigen und Betreuern aufzunehmen und diese vor die Entscheidung zu stellen „Holen sie ihren zu Betreuenden / ihre zu Betreuende ab oder verbleibt er / sie in der Einrichtung?“ Wann ein Besuchskontakt wieder möglich ist, war ungewiss.
Die Angehörigen und Betreuer*innen entschieden sich fast ausschließlich für den Verbleib in der Einrichtung. Ein großer Vertrauensbeweis für uns, mit dem die Planung unverzüglich ihren Lauf nahm.
Es mussten Hygieneartikel (Masken, Handschuhe, Flächen- und Händedesinfektion) besorgt werden und auch „Notfallpakete“, mit denen man im Falle einer vorherrschenden Coronainfektion arbeiten kann (Schutzkittel, Schutzbrillen).
Zu Beginn der Pandemie stellte uns dies vor eine Herausforderung und wir sind dankbar über die Hilfe von vielen Menschen, die zum Beispiel für uns genäht haben, die Kontakte zu Zulieferern hergestellt oder eigene Kunden in Asien mobilisiert haben.
So gab es im „Hintergrund“ viel zu tun und beinahe wöchentlich die neuen Weisungen des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung umzusetzen. Und über all dem schwebte stets die Sorge eines möglichen Ausbruchs.
Derweil mussten die Mitarbeiter*innen zusätzliche Dienste übernehmen, da geplante Aufenthalte bei den Angehörigen ausfielen und Kollegen mit Schnupfen oder ähnlichen Symptomen zu Hause bleiben mussten, bis sie ein negatives Testergebnis hatten.
Zusätzlich mussten Unsicherheiten bei unseren Bewohnern aufgefangen werden. Erklären Sie mal einem Menschen mit Autismus, dass er zum Beispiel Ostern nicht wie seit 30 Jahren bei Mama und Papa verbringen kann.
Es war in allen Angelegenheiten eine Herausforderung für die Mitarbeiter*innen und die hier lebenden Menschen.
Für die Eltern und Angehörigen, für die diese Zeit verständlicherweise auch sehr schwierig war, gab es einen wöchentlichen Brief mit Eindrücken und Fotos aus der Einrichtung, sowie Telefonate und auch die Möglichkeit, sich über ein Videotelefonat zu sehen.
Und es war und ist schön zu sehen, wie sie sich alle dieser schwierigen Aufgabe gestellt haben.
Für die meisten Bewohner*innen war es mit der Zeit in „Ordnung“, nicht zum Reiten oder Einkaufen zu fahren, da es für ALLE galt. Und da die heiminterne Tagesstruktur ja weiter Bestand hatte und auch die Mitarbeiter*innen wichtige Bezugsgrößen sind, waren also einige Eckpfeiler (inhaltlich, personell und strukturell) konstant vorhanden.
Mittlerweile sind Kontakte und Aufenthalte bei den Angehörigen wieder möglich und auch das Reiten auf einem nahegelegenen Hof ist seit einiger Zeit wieder Bestandteil der Woche.
Was bleibt ist die hohe Verantwortung, die alle Mitarbeiter*innen mehr denn je tragen, da die meisten der hier lebenden Menschen die neuerdings für den Alltag geltenden AHA-Regeln nicht konsequent einhalten können und auch bei einer beginnenden Erkrankung Missempfindungen des Körpers vermutlich nicht direkt in irgendeiner Form kommunizieren können.
von Leif Schomann
5 Jahre gibt es den Spendenlauf „Laufend helfen!“ von Autismus Bremen e.V. nun schon. Wer hätte das gedacht?
Aus einer Idee ist eine tolle Realität geworden, die jedes Jahr ähnlich, aber doch immer etwas anders aussieht: Zu dem „harten Kern“ von Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die dankenswerter Weise in (nahezu) jedem Jahr mit dabei sind, um die wichtige Arbeit von Autismus Bremen e.V. läuferisch zu unterstützen und dabei Spendengelder sammeln, gesellen sich in jedem Jahr auch neue Gesichter. So haben wir über den Spendenlauf viele tolle neue Leute kennengelernt, die für uns gelaufen sind: unter ihnen auch Ausnahmeathleten, wie den Ultra-Marathoni Oliver Leu, der beim Spartathlon bereits 8 Mal 246 km am Stück von Athen nach Sparta gelaufen ist -in einer Bestzeit von 25:51:42 Stunden! Auch durften wir den sympathischen Weltmeister der Fahrradkuriere, Michael Brinkmann, in unserem Team willkommen heißen. Besonders haben wir uns auch über die Teilnahme von Läuferinnen und Läufern aus dem Autismus Spektrum gefreut! Diese vielen, ganz unterschiedlichen Begegnungen sind jedes Jahr ein Erlebnis und motivieren uns, weiterzumachen.
Fast 100 Läuferinnen und Läufer sind in den letzten 5 Jahren in unsere auffällig bunten Spendenlauf-Shirts geschlüpft und für Autismus Bremen e.V. beim swb-Marathon über 10, 21 oder 42 km an den Start gegangen. Dabei haben sie allein im Jahr 2018 EUR 3.000,- und insgesamt EUR 21.500,- an Spendengeldern erlaufen! Der Erlös kam wie immer unseren Autismus-Therapiezentren, Wohneinrichtungen, der Beratungsstelle sowie der ambulanten Autismushilfe zu Gute.
Neben dem jährlichen Spendenlauf, der bisher unter der Schirmherrschaft des leider kürzlich verstorbenen Bürgerschaftspräsidenten Christian Weber stattfand, sind mittlerweile auch „Spin-off“-Läufe entstanden, bei denen wir im Rahmen der Vorbereitung auf den Spendenlauf im Autismus Bremen e.V.-Shirt teilnehmen. So laufen wir beispielsweise beim i-run-Inklusionslauf in Achim und haben dadurch den Organisator Heiko Bergmann und sein wunderbares Lauf-Team der Stiftung Waldheim kennen und schätzen gelernt. Auch der Lauf „Mensch gegen Maschine“ gegen die historische Dampfeisenbahn in Bruchhausen-Vilsen gehört mittlerweile zum festen Programm.
Das Laufduo „Michie und Gerd“ ist hierbei ein elementarer Bestandteil dieser schönen Veranstaltungen geworden. Sie sind immer voller Elan mit von der Partie und Gerds Engagement ist und bleibt famos.
Und natürlich hat unser Engagement auch in der Presse Anklang gefunden: 2017 gab es über Gerd und seinen autistischen Schützling „Michie“ einen schönen „buten un binnen“-TV-Bericht über deren Teilnahme am Spendenlauf von Autismus Bremen im Rahmen des Bremer Halbmarathons. Auch in der Zeitung, im Internet und in den sozialen Netzwerken war unser Spendenlauf in den vergangenen Jahren vertreten, um auf die wichtige Arbeit von Autismus Bremen e.V. aufmerksam zu machen.
Grund genug, um allen Beteiligten „Danke“ zu sagen. Die jährlich stattfindende Pasta-Party am Tag vor dem Spendenlauf lieferte hierzu beste Bedingungen: Neben leckerer Pasta, der Übergabe unserer neuen Laufshirts aus nachhaltig produziertem Mikropolyester und netten Gesprächen wurden im Rahmen eines Jubiläums-Rückblicks von mir Ehrungen für besondere Leistungen vorgenommen:
In der Kategorie „Dauerläufer beim Spendenlauf“ erhielten Björn Wolst sowie Kai Steuck und Paolo Correnti einen mit Gummibärchen gefüllten Pokal. Sie waren bei allen 5 Spendenläufen für uns am Start. Auch in der Kategorie „Die meisten Kilometer“ konnte Kai Steuck abräumen. Er hat an 4 Halbmarathons und einem Marathon für Autismus Bremen e.V. teilgenommen und damit insgesamt 126 km im Rahmen des Spendenlaufs zurückgelegt. „Schnellster Flitzer“ wurde wiederum Paolo Correnti, der 2017 den Halbmarathon in sagenhaften 1:34.42 absolvierte. Die Kategorie „Nur die Harten, komm‘ in‘ Garten“ gewann Manfred Müller, der trotz eines kurz zuvor gebrochenen Zehs wieder für uns dabei war. Die „Beste Teamleistung“ ging an das Laufduo „Michie und Gerd“ (4 X dabei, 4 x Halbmarathon) sowie an Heiko Bergmann und sein Lauf-Team der Stiftung Waldheim (Sieg für Autismus Bremen e.V. beim „Mensch gegen Maschine“-Staffellauf). Und in der Kategorie „Bester Support“ konnten sich Katrin Schmitt, Dr. Buhlert, Heidemarie Haacke und Ute Clausen über den Sieg freuen.
Die Läufe beim Bremer Marathon 2018 waren geprägt von kühlem, aber trockenem Wetter und einer gewohnt guten Stimmung vor Ort. Zwei unserer Vorstandsmitglieder, Frau Haacke und Frau Clausen, waren dankenswerter Weise wieder am Start dabei und unterstützten die Läuferinnen und Läufer und mich direkt vor Ort.
Kurz vor dem Start des 10 km-Laufes ließ sich die sympathische Bürgerschaftsabgeordnete Sahhanim Görgü-Philipp spontan überzeugen, im orangenen Spendenlaufshirt für Autismus Bremen e.V. zu laufen – Hut ab!
Mehr als 6000 Teilnehmer nahmen 2018 am swb-Marathon teil, der auch mit kleineren Kuriositäten aufwartete: Der Organisator Utz Bertschy gab den Startschuss zum Halbmarathon aufgrund eines Versehens vorzeitig ab und schickte die Teilnehmer 3 Minuten zu früh auf die Strecke. Was vor allem für jene Sportler ein Problem war, die ihre Vorbereitungen jenseits des Startbereichs noch gar nicht abgeschlossen hatten.
Und Emin da Silva lief für ein Inklusionsprojekt von Werder 10 km und jonglierte dabei einen Fußball auf den Füßen.
Am Ende sind unsere Spendenläuferinnen und- läufer alle wohl behalten ins Ziel gekommen. Das Feedback zu unserer Aktion war erfreulicherweise gewohnt positiv. Wir freuen uns sehr darüber und danken allen Läuferinnen und Läufern für den Einsatz und unseren Sponsoren auf das Allerherzlichste für die finanzielle Unterstützung!
Herzlichen Dank!
EUR 3.000,- hat unser großartiges Spendenlauf-Team beim Bremer Marathon 2018 eingelaufen, um unsere wichtige Arbeit zu unterstützen!
Wir bedanken uns herzlich bei unserem Spendenlauf-Team 2018:
Heiko Bergmann, Paolo Correnti, Sahhanim Görgü-Philipp, Markus Heyne, Imke Leiß, Sascha Maroschka, Manfred Müller, Alice Scherber, Leif Schomann, Hanna Steilen, Kai J. Steuck, Thore-Birk Stoll, Knut Thomas, Thekla Warnken, Björn Wolst und bei unserem dynamischen Laufduo „Michie und Gerd“.
Vielen Dank an unsere Sponsoren 2018, die EUR 50,- oder mehr gespendet haben:
Dr. Frank Dee, Klaus Erbacher, Imke Hamelmann, Volker Helbig-Hamelmann, Kolja Lucht, Meyenburger Melkhus, Angela Rentzow und Hartmut Reiß, Pastor Joachim Rohrlack, Ingrid und Dr. Peter Schomann, Sophie von Alten-Schomann, Stefan Schneider, Sprachschule L’Italiano con Paolo (Paolo Correnti; http://www.italiano-paolo.de/ ), Kai Steuck, Bettina Stoll, Sonja Strauer, Heiko von Halem, Gerd von Seggern…
…sowie an die zahlreichen weiteren Sponsoren, die nicht namentlich genannt werden möchten.
Ein besonders großes Dankeschön für die großzügige finanzielle Unterstützung geht an die Zahnärztliche Gemeinschaftspraxis S. Franke und Dr. V. Kunst aus Oyten (https://www.zahnaerzte-oyten.de/) sowie an die Hilfswerft gGmbh von Nils Dreyer (www.hilfswerft.de)! Ihre Logos zierten 2018 die Rückseite unserer Läufershirts!
Herzlichen Danke an alle Unterstützer aus dem Vorstand, an Herrn Dr. Buhlert für seine Rede bei der Pasta-Party sowie insbesondere an Frau Clausen und Frau Haacke. Danke an die Mitarbeitenden, die geholfen haben, diesen Spendenlauf möglich zu machen, insbesondere an Katrin Schmitt!
Last, but not least: Herzlichen Dank an alle Spendenläufer, Sponsoren und Helfer der vergangenen 5 Jahre für den großartigen Einsatz!
Und natürlich machen wir 2019 weiter!
Höhepunkt unserer Laufsaison 2019 wird wieder der Spendenlauf „Laufend helfen!“ am 06.10.2019 sein. Wir freuen uns wieder auf sportliche Herausforderungen, ein buntes, sympathisches und motiviertes Spendenlauf-Team, hoffentlich zahlreiche Sponsoren und Unterstützer und eine schöne Pasta-Party in unseren Räumlichkeiten in der Stader Straße 35!
Die Anmeldeunterlagen zum Spendenlauf stehen auf unserer Website https://autismus-bremen.de/spendenlauf-2019/ zum Download bereit.
Vor dem Saisonhöhepunkt im Oktober werden wir uns vorher bei einigen schönen Veranstaltungen in der Region für Autismus Bremen e.V. läuferisch engagieren:
Termine:
05.05.2019: i-run Inklusionslauf, Achim
(www.i-run-achim.de )
12.05.2019: Mensch gegen Maschine, Bruchhausen-Vilsen
(www.wettlauf-mensch-maschine.de)
04.08.2019: 1. AOK Vorbereitungslauf im Rhododendronpark
25.08.2019: 2. AOK Vorbereitungslauf im Bürgerpark
15.09.2019: 3. AOK Vorbereitungslauf am Werdersee
22.09.2019: Venuslauf
(www.krebs-bremen.de/index.php/venuslauf)
06.10.2019: 6. Spendenlauf „Laufend helfen!“/swb-Marathon
(www.swb-marathon.de)
Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme! Jeder der Lust hat, ist herzlich willkommen, zusammen mit uns an den Start zu gehen!
Rückfragen gerne an schomann@autismus-bremen.de
Zur Vorbereitung auf unseren 4. Spendenlauf wollen wir gerne auch gemeinsam trainieren! Dafür bietet sich der 3. AOK -Vorbereitungslauf in Bremen an, zu dem wir alle interessierten Spendenläuferinnen und -läufer einladen möchten:
Zum 3. AOK Vorbereitungslauf am Sonntag, 10.09.2017, am Werdersee treffen wir uns um 9:30 Uhr am DLRG-Haus neben dem Start-/Zielbereich. Natürlich im Autismus-Bremen-Laufshirt, sofern vorhanden! 🙂
Leif Schomann wird die Läuferinnen und Läufer in Empfang nehmen und gemeinsam mit den Teilnehmern ein paar Runden auf dem 5-km-Parcours drehen.
Die Teilnahme ist jeweils kostenlos.
Unverbindliche Anmeldung erwünscht über https://www.sport-ziel.de .
Wer mitlaufen möchte oder Fragen hat, schickt bitte im Vorfeld eine kurze Mail an Herrn Schomann (schomann@autismus-bremen.de).
Am 04.08.2017 wird ab 13:00 Uhr beim TS Wolmertshausen 1890 (Blutjadinger Straße 21, 28197 Bremen) der sog. „Unternehmenscup“ ausgetragen.

Auch ein wagemutiges Team von Autismus Bremen e. V. wird als „Autismus Bremen United“ alles geben, um im blau-weißen Vereins-Trikot das Runde ins Eckige zu befördern.
Die einrichtungsübergreifende Mannschaft besteht aus Mitarbeitenden der Autismus-Therapiezentren, des Hofs Meyerwiede, der ambulanten Hilfen, des Haus Hemelingen und des Vereins selbst.
Die Finalisten des bundesweit ausgetragenen Qualifikationsturniers werden gratis am Deutschlandfinale teilnehmen. Der Sieger des Finalturniers kann sich dann gebührend als Deutscher Unternehmensmeister feiern lassen.
Wir freuen uns über alle Zuschauer, die zum Anfeuern unseres Teams beim Turnier vorbeikommen!
Unserer Mannschaft wünschen wir ein schönes und verletzungsfreies Turnier!